19. Nationales Abendsportfest in Köngen

Fotos: F. Hermann

Zwei Stadionrekorde und zahlreiche Topleistungen sorgten dafür, dass die 19. Auflage des Nationalen Abendsportfestes wieder zu einem besonderen und stimmungsvollen Sportevent wurde.
Zehn Tage vor den Deutschen Jugendmeisterschaften hat Mehrkämpferin und Weitspringerin Tabea Eitel eindrucksvoll gezeigt, dass sie im Weitsprung national um die Medaillen mitspringen kann. Nach vier Sprüngen, die alle über der Sechs-Meter-Marke lagen, verzichtete die 19-Jährige auf die beiden letzten Versuche. Mit 6,26 Meter hatte Eitel, die ihr letztes Jugendjahr bestreitet, ihr Soll erfüllt. Nun fährt die Reichenbacherin mit einem guten Gefühl zu den Baden-Württembergischen Meisterschaften, die an diesem Wochenende in Walldorf stattfinden und eine Woche später dann zu den "Deutschen" nach Rostock. Das Gleiche gilt für Zehnkämpfer Moritz Eisold (LG Filder), der im Weitsprung mit 7,12 Meter nur fünf Zentimeter unter seiner Saisonbestleistung blieb.
Über 100 Meter der Männer lief Enrico Güntert (TV Engen/Baden) in 10,37 Sekunden nahe an den Stadionrekord (10,35) heran. Der 26-Jährige, mit einer Bestzeit von 10,31 Sekunden angereist, steigerte sich im zweiten Rennen, das unter dem Motto "Lauf der Besten des Abends" stand, auf 10,29 Sekunden.
Dass der Stadionrekord nicht anerkannt werden konnte, lag am zu starken Rückenwind von zweieinhalb Meter pro Sekunde (erlaubt sind zwei). Die guten Sprint-Bedingungen nutzte Güntert anschließend über die 200-Meter-Distanz. Der Badener verbesserte in persönlicher Bestzeit von 21,10 Sekunden den Stadionrekord von Sprint-Legende Tobias Unger um 14-Hundertstelsekunden.
Bei den Frauen beeindruckte Kathleen Reinhardt (VfB Stuttgart) über 100 Meter in 10,67 Sekunden. Damit egalisierte sie ihre Bestzeit, verpasste aber den Stadionrekord um lediglich zwei Hundertstelsekunden. Dass der Stadionrekord en über 1500 Meter der Frauen fallen würde, zeichnete sich schon früh ab. Die leichtfüßige Sophie Tonneau (SV Stuttgarter Kickers) lief in ihrem ersten Wettkampf für ihren neuen Verein in gleichmäßig schnellem Tempo die dreieinhalb Runden herunter und drückte in 4.22,28 Minuten den Rekord um satte neun Sekunden. Nur einmal ist die Französin in 4.20,61 Minuten schneller gelaufen als in Köngen.


Internationales Flair brachten zwei australische Speerwerferinnen in die Köngener Fuchsgrube, die ihren Lebensmittelpunkt in Saarbrücken haben und vom ehemaligen Leichtahleten Uwe Hohn, der mit dem ersten dokumentierten Speerwurf von über 100 Meter in die Sportgeschichte einging, trainiert werden.
Kathryn Mitchell hat nach drei Olympiateilnahmen (2012 in London, 2016 in Rio de Janeiro und 2012 in Tokio) und einer persönlichen Bestweite von 68,92 Meter goldene Zeiten hinter sich. Zwei Tage vor ihrem Start in Köngen hat Mitchell ihren 41. Geburtstag gefeiert. Gerade mal halb so alt ist die ozeanische Juniorenmeisterin Mackenzie Mielcarek (20), die eine Bestweite von 59,59 Meter vorweisen kann. Allerdings waren die Speerwurf-Bedingungen an diesem Abend nicht ideal. Drehende Winde erforderten angepasste Abwurfwinkel, um die Speere auf gute Wurfweiten zu bringen. Am besten mit den Bedingungen zurecht kam Mackenzie, die ihren besten Wurf bei 53,89 Meter markierte. Mitchells Speer flog auf 49,87 Meter. Den dritten Platz belegte die Bempflingerin Rebecca Zweigle (LG Neckar-Erms-Aich) mit einer Weite von 39,08 Meter. Auch im dritten Saisonwettkampf gelang es der 24-Jährigen nicht, die angestrebte 40-Meter-Marke zu überwinden.

Starke Zeitenn lieferten Janne Henschel (LG Filder) über 1500 Meter der U20 in persönlicher Bestzeit von 4.06,25 Minuten sowie Moritz Jäger (LG Filder) über 100 Meter und 200 Meter bei der U18 in 11,45 und 23,41 Sekunden. Schnell unterwegs war auch die erst 14-Jährige Isabel Paule (LG Filder) über 100 Meter der U18 in 12,88 Sekunden. Nina Fischer (TB Neuffen) gewann das Kugelstoßen der weiblichen U18 mit Saisonbestleistung von 11,05 Meter. In der gleichen Altersklasse erzielte Liam Paul Zentgraf (TG Nürtingen) im Speerwerfen mit 34,44 Meter den zweiten Platz hinter Jakob Wildprett (LG Filder/38,07).

(Quelle: Artikel "Zwei Stadionrekorde und viele Topleistungen"; Martin Moll; Nürtinger Zeitung/Wendlinger Zeitung vom 15.07.2023)

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